Aus der Erinnerungsschrift 1913 – 1988

1913 – 1919 von der Gründung zu ersten Erfolgen

„Einigkeit macht stark“ steht auf dem Titelblatt des ersten Protokollbuches, welches Tagesaktuar Gisler Franz mit der Berichterstattung über die erste Generalversammlung eröffnet. Da Ort und Datum bei diesem Eintrag fehlen, bin ich als Chronist auf mündliche Überlieferung angewiesen.

Die erste Zusammenkunft radsportbegeisteter Schattdorfer muss im Jahre 1912 im Gasthaus Grüner Wald stattgefunden haben. Auf dem Titelblatt der ersten Statuten steht als Gründungsdatum der 13. Dezember 1912. lm Frühjahr 1913 erfolgte die eigentliche Gründung. Gründungsversammlung und erste Generalversammlung dürften somit identisch sein. Nach Genehmigung der Statuten wurde der erste Vorstand gewählt.

 

Präsident:       Gisler-Bissig Ambros

Aktuar:           Gisler Josef, Schreiner

Kassier:          Bissig Max, Dreher

1. Beisitzer:    Baumann Josef

2. Beisitzer:    Imholz Anton

Fahrwart:       Aschwanden Josef

 

Die Protokollnotizen aus dem Gründungsjahr verraten einesteils viel guten Willen und Idealismus, andernteils aber auch echte Startschwierigkeiten, welche der junge Vorstand und seine kleine Mitgliederschar aber mit Bravour meisterten. Die 50 Rappen Monatsbeitrag reichten bereits im März 1913 zum Kauf einer Club-Kappe aus. Erste sportliche Unternehmen waren die Ausfahrten nach Unterschächen, auf den Urnerboden und nach Glarus. Humorvolle Aktuarsbemerkungen spiegeln die gute, oft auch etwas zynische Stimmung. „Jedes Mitglied ist verpflichtet, zum gemütlichen Abend seine Mamsell mitzubringen. Dasjenige Aktivmitglied, welches kein Frauenzimmer mitbringt, ist Fr. 1.20 in der Busse.“

Zur grossen Ausfahrt bereit. Kleidung und Velomodelle erwecken Staunen!


Ab 1914 steht das Tourenfahren im Mittelpunkt des Clubgeschehens. Der Ausflug vom 16. Februar 1914 nach Flüelen vereinigte 13 Tourenfahrer. Ob wohl diese magische Zahl schuld war am vielen Pech auf der kurzen Strecke? Volle neun Reifendefekte galt es zu beheben. Apropos Pannen: Aschwanden Josef, Grund, muss ein Vollprofi im Pneu flicken gewesen sein! Oft konnte er während der kurzen Rast mit seinen Radler-Kollegen nicht einmal ein Bier im Restaurant trinken. Er musste sich auf der Strasse bedienen lassen, um all der vielen lädierten Fahrräder Herr zu werden.

Der ersten Jahresrechnung von 1913/14 sind interessante Details zu entnehmen. Zu den 30 Aktiven gesellen sich bereits 4O Passivmitglieder, die Fr. 134.- in die Kasse beisteuern. Dass inzwischen der Beitritt zum SRB erfolgte, beweist die verbuchte Eintrittsgebühr von Fr. 10.-. Für die 30 Aktivmitglieder musste dem Schweizerischen Bund je ein Beitrag von Fr. 3.50 entrichtet werden.

Sehr früh wurde auch der gesellschaftlichen Seite des Clublebens gebührende Beachtung geschenkt. Am 22. März 1914 erwarb sich der Club zur grossen Freude aller Radler das erste Vereinsbanner für Fr. 17O.-. Im Mai fand die feierliche Fahnenweihe statt, als Patensektion gab der Veloclub Altdorf seinem Schattdorfer Nachbarn die Ehre.

Sehr beliebt waren die jährliche Christbaumfeier und der gemütliche Abend. Mit grossem Erstaunen erfahren wir, dass die Radler sogar eine eigene Fünfer-Club-Musik in ihren Reihen besassen. Man nannte sie die fidelen Gebrüder. Im Protokoll der GV 1916 lesen wir: „Sie griffen nach ihren Instrumenten, die natürlich sehr blank geputzt waren und spielten einen Ländler nach dem andern, so dass die tanzlustigen Veloclübler nicht mehr ruhig auf ihren Stühlen sitzen konnten...“.

Die stolze Fahnen-Delegation des VC Schattdorf


Die eigene Clubmusik sorgt für Stimmung und macht überall Furore


Sehr ausführlich berichten die Protokollführer von den gemeinsamen Tourenfahrten. Als kleines Beispiel sei hier die Fahrt um die Rigi vom 17.  Juni 1917 angeführt. An dieser Fahrt beteiligte sich die schöne Zahl von 31 Mitgliedern. Punkt 5 Uhr morgens, eigentlich hätte es geheissen 4 Uhr, wurde beim Gasthaus Tell abgefahren. In Flüelen wurde ein kurzer Halt gemacht, weil sich hier einer schon im Flicken üben musste. Über ibach ging's nach Schwyz. Dort wurde wieder Halt gemacht und im Kloster daselbst eine hl. Messe gelesen. „Da wir Mitglieder vom VC Schattdorf alles fromme Leute sind, gingen wir dahin und hörten diese hl. Messe an... In gemütlicher Fahrt ging's über Goldau nach Oberarth-Arth, wo wir im Hotel Rigi einkehrten. Hier trat nun unsere Clubmusik in Aktion und spielte ein paar flotte Ländler, sodass die Mitglieder ihr Znüni im Takt herunterwürgen konnten, während die Arther Meitli und -Buben draussen auf dem Platz mit offenem Munde und strampelnden Beine zuhörten und unsere Fahne wie ein Wundertier begafften. Zirka nach ¾ Std. fuhren wir wieder ab, begleitet von den freundlichen Abschiedsgrüssen der Arther“. Wahrhaftig, sie haben eine blumige und markante Erzählart, die Aktuare der ersten Jahrzehnte! 1918 beginnt die Tradition der grossen Waldfeste die in Zusammenarbeit mit der Musikgesellschaft Schattdorf durchgeführt wurden.

Besondere Erwähnung verdient die Generalversammlung 1916. Mit grosser Mehrheit wurde beschlossen, dem neu gegründeten Urner Kantonalen Radfahrerverband beizutreten. Aschwanden Josef, Grund, wurde zum ersten Kassier dieses Verbandes gewählt. Sechs Jahre nach seiner Gründung fiel dem VC Schattdorf die Ehre zu, als Patensektion zur Fahnenweihe nach Erstfeld zu fahren. Stolz erwähnt der Aktuar am Schlusse der Berichterstattung über diesen prächtigen Juli-Sonntag: „Es war ein flotter und für den Ruf unseres Vereins sehr wertvoller Tag gewesen, denn der Veloclub Schattdorf hatte hier durch sein schneidiges Auftreten, wie man nachher allgemein hörte, wieder einmal gezeigt, dass er nicht nur dem Namen nach da ist.“

Schneid wurde von den Schattdorfer Radlern stets gross geschrieben und auch gebührend anerkannt. So wurden bereits im Jahre 1919 die ersten vier Ehrenmitglieder ernannt: Gisler Ambros z. Tell, Aschwanden Josef, Grund, Baumann Josef, Grund und Gisler Josef, Schreiner.

Ein kurzes Fazit zum Zeitabschnitt 1913-1919: ein paar unverwüstliche Idealisten brachten einen Stein ins Rollen. Dass sie es mit Schwung und Elan taten, beweist das Geschehen der ersten Jahre nach der Gründung. Der Grundtenor aller Aktivitäten heisst: Kameradschaft, Schneid und optimistisches Zusammenhalten. Dieser Einstellung aller Beteiligten ist es wohl zu verdanken, dass trotz der Unbill des Ersten Weltkrieges das junge Pflänzchen VC Schattdorf durchhielt, erstarkte und erfreulich schnell aufblühte. Eine gesunde Mischung von Freizeitvergnügen und sportlichem Ehrgeiz scheint die Schattdorfer Jungmänner und Männer der damaligen Zeit echt angesprochen zu haben, was die stets wachsende Mitgliederzahl beweist. Gesunder Humor, der aus den vielen schriftlichen Dokumenten herausstrahlt, liess die nicht ausbleibenden Schwierigkeiten und Engpässe von allem Anfang an elegant überbrücken. Der VC Schattdorf wurde recht schnell zum Begriff, zum anerkannten Faktum.

VC Schattdorf am Axen: Erste Fahne, Einheitskäppi und eigene Club-Musik


1919 -1927 Einsatz und Kameradschaft

Die Euphorie der ersten Jahre ist etwas verklungen. Der grosse Einsatz und Idealismus führt, vor allem bei den Leuten im Vorstand, zu einer gewissen Müdigkeit. Dies spiegelt sich im Protokoll der Generalversammlung vom 25.  Januar 1920, wo der Aktuar ein träfes Bild der Schwierigkeiten bei der Besetzung der Chargen zeichnet. Man schritt zu den Wahlen. Dies war nun ein heikler Punkt, da fast alle Vorstandsmitglieder Demissionsgelüste zeigten. Von einer Globalwahl musste man deshalb absehen. Der bisherige Präsident Baumann Josef erklärte, dass er sich nicht mehr wiederwählen lasse und schlug Gisler Josef, Grund, vor. Dieser lehnt ein solches Amt entschieden ab und schlägt Bestätigung vor. Durch Unterstützung aller anderen Mitglieder konnte Baumann bewogen werden, das Amt als Präsident für ein weiteres Jahr anzunehmen... So geht es im gleichen Stil weiter, bis endlich doch wieder ein gesamter Vorstand beisammen ist, getreu dem Grundsatz: „Es gibt nichts Gutes, ausser man tut es!“.

VC Schattdorf 1925: Die Mitgliederzahl wächst und wächst.


Am 25. Februar 1921 wird anlässlich einer Versammlung im Gasth. Tell beschlossen, am Preiskorso anlässlich des Bundesfestes in Luzern teilzunehmen. Damit ist der Grundstein gelegt zu einer jahrzehntelangen Tradition der Schattdorfer Radler, die in der Folge mit der Teilnahme an verschiedenen Korsos aufhorchen lassen. Infolge diverser Missverständnisse fällt die Luzerner Konkurrenz für den VC Schattdorf wohl ins Wasser, jedoch gelingt es dem jungen Verein, unter der Führung von Fahrwart Hans Burri am Radfahrerjubiläum vom 21. Juli 1923 mit dem Motto „der neue Fünfliber“ in der Kat. B den 3. Rang zu belegen und damit einen Eichenkranz zu erringen.

Am Korso in Cham


Bemerkenswert sind die vielfältigen Bemühungen, die magere Clubkasse etwas aufzupolieren. Anzuführen sind hier in erster Linie: Waldfeste, Theateraufführungen zusammen mit der Musikgesellschaft und - man höre und staune - Kino-Abende! im Protokoll der Versammlung vom 19.12.1924 steht in diesem Zusammenhang: Auf Sonntag, den 18.  Januar wird ein Kino-Abend beschlossen. Da nach verschiedenen Diskussionen der Antrag gefallen ist, man möge für die Jugend am genannten Sonntagnachmittag auch eine Vorstellung vorsehen, wurde dies beschlossen und genehmigt. Somit muss auch ein Programm aufgestellt werden, was dem Vorstand übertragen wird. Als Eintrittspreise werden festgelegt: für Erwachsene Fr. 1.10, für Kinder 3O Rappen... Das GV-Protokoll 1925 enthält dann den Vermerk: „Der Präsident dankt H. H. Pfarrer Riedener sowie der löblichen Sechsermusik für das Entgegenkommen bei der Kino-Vorstellung. Schade, dass jegliche Hinweise über Programm etc, fehlen!

1925 vom Veloclub zum Velo Motoclub

Am 26.  Juli 1925 fand erstmals in der Geschichte des VC Schattdorf eine gemeinsame Autofahrt ins Wägital statt. 54 Personen, worunter 32 Aktive, freuten sich an dieser ersten motorisierten Aktivität, die bereits auf die spätere Ausweitung des Veloclubs zum Velo-Moto-Club hindeutet. Am 10./11. Juli 1926 nahmen die Schattdorfer am Bundesfest des SRB in Bern teil. Aus den Notizen des Protokollführers für dieses Bundesfest vernehmen wir: 10.35 Uhr setzte sich der riesige Festzug in Bewegung. Am Anfang war es eher ein Langsamfahren, was jeder in den Händen sofort spürte. Durch 15 Strassen ging es. Aber nicht alle waren so schön glatt, und erst noch die breiten Tramschienen gaben dem einen und andern ziemlich auf die Nerven. Unsere Gruppe mit dem Fünfliber 1925 erntete stets reichen Beifall. Als es durch die Bundesgasse neben dem Bundespalast ging, wo gerade das Preisgericht Haltung und Disziplin punktierte, wurde uns eine gewaltige Ovation zuteil, die fast kein Ende nehmen wollte... Der grosse Aufwand und die Arbeit der Fahrwarte Imhof und Burri hatten sich gelohnt. Mit 12,5 Punkten erreichten die Schattdorfer in ihrer Kategorie den 11. Rang und kehrten mit Becher und Lorbeerkranz nach Hause zurück.    

Bern 1925: Die Fünfliber-Nummer aus Schattdorf erntet in der der Bundesstadt viel Beifall


1927 Weihe der Kantonalfahne

Am 18. März 1927 beschloss eine Mitgliederversammlung im Brückli auf Antrag des Vorstandes, die Weihe der Kantonalfahne am 19. Juli in Schattdorf durchzuführen. Ein OK unter dem Präsidium von Burri Johann machte sich unverzüglich an die Arbeit. Die Mitglieder hatten inzwischen Fr.  3OO.- als Kredit für die Gestaltung der Bannerweihe gesprochen. Die Kantonalfahnenweihe wurde wahrhaftig zum Höhepunkt der bisherigen Clubgeschichte. Pflücken wir ein paar Rosinen aus dem sehr ausführlichen Festbericht heraus: „Ein herrlicher Sonntagmorgen eröffnete den Reigen zum festlichen Akt. Der Zuger Kantonalverband mit den Sektionen aus der Stadt, aus Oberwil, Walchwil und Ägeri zog wohlbehalten schon mittags um 11 Uhr ins festlich geschmückte Dorf ein und verlieh dem Ganzen den Eindruck eines grossen Ehrentages für die Radlerschaft im Gesamten. Die Radler der Patensektion sogen nach Herzenslust den herrlichen Rebensaft aus den heiss umstrittenen Bechern, welche Bacchus in besonderer Güte für diesen Tag reserviert hat... Inzwischen waren die Urner Sektionen auf dem Grund eingezogen. Rasch wurde von kundiger Hand der Korso eingestellt und formiert. Ganz programmgemäss erfolgte die Zugsbewegung, voraus zwei Autos mit den Ehrengästen und den Komiteemitgliedern. Ihnen folgten zu Rad der Zuger Verband und die auswärtigen Sektionen, dann der Radlerbund Altdorf, kostümiert, von Mutter Helvetia begleitet, Pro Juventute darstellend. Als weitere Urner Sektionen folgten der VC Altdorf, Erstfeld und Silenen. Ein langgestreckter Zug aufgeputzter Radfahrer setzte sich in Bewegung. Beim Vorbeimarsch am Tellengarten grüsste die Musik mit markant-schöner Melodie die freudige Radlerschar. In mässigem Tempo ging's bis zum Brückli, im Kontermarsch auf der Gotthardstrasse zum Grünen Wald, dann wieder südwärts dem Festplatz zu, wo der Garten und die Vorlaube des Gasth. Tell als Festbühne wie geschaffen waren. Zentralvorstandsmitglied Fritz Beutler entbot der ganzen Festgemeinde den Willkommgruss. Er hob die Gründung und den Werdegang der Urner Sektionen hervor und schilderte die Entstehung des Urner Kantonalverbandes. Zu den Klängen der Nationalhymne enthüllte Herr Gretener als Zuger Kantonalpräsident das neue Banner, welchem punkto Ausführung allseits grosse Bewunderung zuteil wurde... In besonders guter Laune war der Schattdorfer Pfarrer H. Riedener. In köstlich-humoristischer Art erzählte er seine radsportlichen Erinnerungen. Vom Hochrad zum Niederrad, vom Zweirad zum Dreirad und von diesem zum Vierrad übergehend, schilderte er in besonderer Eigenart seine Episoden. Mit einem dreifachen Hoch auf den Radsport beendete er seine glanzvolle Ansprache. Anhaltender Applaus bezeugte die allseitige Sympathie für den lieben Pfarrer, wobei ein Votant aus der Mitte der Gesellschaft es nicht unterlassen konnte, die Schattdorfer Kollegen darauf aufmerksam zu machen, dass es Ehrenpflicht des Veloclubs wäre, den hochgeschätzten Pfarrer, einen so guten Prediger für den Radsport, als Ehrenmitglied in die Sektion aufzunehmen...". Schliessen wir die Rosinen aus dieser Fest-Berichterstattung ab mit dem Text eines Transparentes, das am 19. Juni 1927 an der Schattdorfer Dorfstrasse prangte:

 

Es radeln die Jungen, wie die Alten so recht,

Es radelt der Bauer, es radelt der Knecht,

Die Ratsherren auch im Zylinder und Zopf

und die hübschesten Mädels im Bubikopf.

Es radelt der Arzt, die Hebamme drauflos,

Der Wiege entsprungen der Knirps schon gross

Es radeln die Sterne, der Mond am Himmel.

Es radelt die Erde im Weltengebimmel.

Nur einzig allein die Herren von Bern

Die bleiben dem Radeln immer noch fern.

19. Juni 1927: Kantonale Fahnenweihe in Schattdorf, Festakt auf der Tellterrasse    


Einsatz und Kameradschaft steht als Titel über diesem achtjährigen Abschnitt. Beides bekamen wir auf diesen kurzen Seiten zu spüren Der angewachsene und erstarkte Verein ist sich seiner Aufgabe bewusst, Vorstand und Mitglieder halten zusammen, Man scheut auch nicht vor der Übernahme grösserer Aufgaben. Gesunder Ehrgeiz prägt das Denken und Handeln. Disziplin und Einordnung ins Team sind Selbstverständlichkeit. Und trotz allem fehlt auch der goldene Humor nicht, der mit so viel Widerwärtigkeiten auf einfachste Art fertig zu werden weiss. Ganz sicher ein wertvolles Kapital für die bevorstehenden Dreissiger Jahre!

Stolze Gewinner im ersten Einheitstenue


1927 -1942 Grosse Tage, kleine Kasse, aber immer Mut und Elan

Ab 1927 erhält das Tourenfahren neue Impulse. Es werden Gruppen gebildet mit je einem Tourenchef, 4 jüngeren und 3 älteren Fahrern. Die Zuteilung findet durch Verlosung statt. Anlässlich einer ausserordentlichen GV vom 15. März 1928 werden als Tourenchefs bestimmt: Imhof Josef, Imhof Alois, Megnet Otto und Denier Josef für die jüngeren Teilnehmer. Als Gruppenführer der älteren Semester walten Gisler Josef, Burri Johann und Ehrenpräsident Gisler Ambros. 1932 taucht erstmals der Begriff „Jungradler“ in den Protokollen auf. Baumann Josef und Burri Johann werden als deren Leiter bestimmt. Die weltweite Wirtschaftskrise der Dreissiger Jahre geht auch am Kassier des VC Schattdorf nicht spurlos vorüber. Die Jahresrechnung 1934 schliesst bei Einnahmen von Fr. 377.35 und Ausgaben von Fr. 375.60 mit einem Aktiv-Saldo von Fr.  1.75 ab. Trotz unsicherer politischer Weltlage, Kriegsangst und wirtschaftlicher Not geht das Clubleben weiter, wenn auch mit gedrosselten Motoren. Zunehmend sprechen die Protokolle von schlechter Beteiligung. Optimismus und ungebrochener Durchhaltewille sind nach wie vor vorhanden.

Zürich 1933 mit der grossen Erfolgsnummer


50 Jahre VMC

Juli 1963: 50 Jahre VMC Schattdorf, verbunden mit der Einweihung des 2. Vereinsbanners


Unter dem Präsidium von Ambros Bissig nahm ein initiatives Organisationskomitee frühzeitig die Vorbereitungsarbeiten zum Jubiläum «50  Jahre  VMC  Schattdorf» in Angriff. Um die Beschaffung eines neuen Banners bemühte sich die Fahnenkommission, präsidiert von Scheiber Sepp. Unzählige Protokollnotizen zeugen von der sehr gründlichen und zielstrebigen Arbeit der beiden Gremien.  So durfte man denn gespannt und mit viel Vorfreude den Jubiläumsfeierlichkeiten vom Juli 1963 ent­gegensehen. Mitglieder, Ehrengäste, Freunde, Gönner und ein grosses begeistertes Publikum gaben den verschiedenen Festlichkeiten ein eindrückliches Gepräge. Der Festakt wurde eingeleitet durch einen Gedächtnisgottesdienst in der Pfarrkirche Schattdorf. Durch Blumenniederlegung auf den Gräbern wurde allen verstorbenen Mitgliedern in Ehren gedacht. Ortspfarrer Hans Loretz gab der neuen Fahne den kirchlichen Segen. Viel Stolz und Freude am neuen Banner zeigte das Fahnenpatenpaar Frau Marietta Stampfli-Gisler und Herr Josef Aschwanden. Angeführt von der Musikgesellschaft Schattdorf zog die Festgemeinde nach dem Gottesdienst von der Kirche ins Dorf,  wo man sich zuerst im Sternen zum Apéro und anschliessend im Tell zum gemeinsamen Mittagessen einfand. Dem Begrüssungswort von OK-Präsident Ambros Bissig folgten in bunter Reihe die Gruss- und Gratulationsbotschaften der Behörden, Verbänden und Vereine, aber auch radsportbegeisterten Individualisten wie Bibi Imhof.

Ein eigener VMC- Chor unter der Leitung von Ruedi Geisser